Jury des Paula-Karpinski-Preises 2013 hat entschieden

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SPD-Fraktion verleiht Preise an Projekte politischer Jugendbildung

Die SPD-Fachsprecherin für Familien-, Kinder- und Jugendpolitik, Melanie Leonhard, würdigte am 13. November 2013 vor rund 100 Gästen im Rathaus die Verdienste aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer am diesjährigen Wettbewerb: „Am Ende sind es die vielen Einrichtungen und Initiativen, die unsere Stadt lebenswert machen. Denn politische Bildung ist nichts Selbstverständliches. Man muss nicht nur Interesse haben an der eigenen Nachbarschaft, der Stadt oder dem Land, in dem man lebt, sondern auch Möglichkeiten und Rechte kennen, wie man mitmachen kann.“

„Wie wir uns Harburg Vorstellen“ – ein Projekt des Falkenflitzers, ist Sieger des von der SPD-Bürgerschaftsfraktion ausgeschriebenen Paula-Karpinski-Preises 2013. Die Kinder erhielten den mit 2.000 Euro dotierten ersten Preis, „weil sie selbst Politik gemacht haben“, so Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker, einer der drei unabhängigen Juroren: „Um das Zusammenleben in Harburg, genauer am Hastedtplatz, besser zu machen, haben die Kinder vom Falkenflitzer eine Radiosendung gemacht. In der kann man hören, was die Leute vom Hastedtplatz über den Platz denken und was sie besser haben wollen. Man erfährt auch, was die Kinder selbst vorschlagen. Fast alle Befragten fanden eine Sache besonders doof: nämlich die viele Hundekacke. Politik beginnt also da, wo die Leute dafür sorgen, dass die Stadt nicht vor die Hunde geht und dass die Kacke weggemacht wird. In der Radiosendung haben die Kinder aber auch Vorschläge für gute neue Spielgeräte auf dem Spielplatz gemacht. Und sie haben mit einer Politikerin aus dem Bezirk gesprochen und mit ihr untersucht, welche Vorschläge der Kinder umgesetzt werden können. Politische Bildung heißt also Politik selber machen. Politik machen heißt, dass man doch selbst etwas tun kann, für gutes Zusammenleben und Arbeiten in der eigenen Stadt. Die Kinder vom Falkenflitzer haben uns allen gezeigt: Auch Kinder und Jugendliche können Politik machen. Dafür haben Sie den 1. Preis bekommen.“

Den zweiten Preis in Höhe von 1.000 Euro erhielt das Projekt „Stadtteilwelt“ im Kulturpunkt Barmbek Basch. Die Journalistin Kathrin Erdmann: „Es reden ja immer alle davon, die Jugendlichen von heute interessieren sich nur noch für Facebook, Twitter und WhatsApp, und vielleicht auch noch gezwungenermaßen für die Schule. Ich würde sagen, Ihr seid der beste Gegenbeweis, dass dem nicht so ist. Völlig unbefangen nehmt Ihr Euch der Themen an, die Euch interessieren und schreckt auch vor komplexen Fragen wie dem Rückkauf der Energienetze nicht zurück. Wie vielleicht nicht einmal die Erwachsenen habt Ihr Euch das Für und Wider angeschaut, Argumente zusammen getragen und abgewogen – so funktioniert Meinungsbildung. Weiter so.“

Der dritte Platz, dotiert mit 500 Euro, ging an die Jugendfeuerwehr Hamburg. Jürgen F. Bollmann, Propst i.R.: „Wer Feuer löschen will und anderen helfen will, der braucht schnelle Entscheidungen, und dadurch eine Hierarchie – auch die Jugendfeuerwehr mit ihren 900 Mitgliedern in 57 Feuerwehren. Wie aber ist sie gestaltet? Da ist kein Erwachsener, sondern Versammlungen, die mit 2/3-Mehrheit Sprecher wählen. Außerdem diskutiert Ihr über die eigene Rolle im Jugendverband, bietet Seminare an, auf denen man lernt, sich eine Meinung zu bilden und diese auch zu vertreten. Ihr organisiert Begegnungen mit Menschen aus anderen Ländern der Welt und und und… Die Jugendfeuerwehr stellt sich uns dar als Gruppen von hilfs- und verantwortungsbereiten jungen Menschen, die in der jeweiligen Gruppe und im Vollzug lernen, demokratische Regeln zu beachten und sich als Menschen zu verstehen, die das Leben in der Gemeinschaft aktiv gestalten. Wir gratulieren zum dritten Preis.“

Zum Preis

Mit dem Paula-Karpinski-Preis fördert die SPD-Bürgerschaftsfraktion beispielhafte Projekte der Jugendhilfe. „Jugendliche sind wählerisch – Projekte politischer Bildung“ lautete der Titel des Wettbewerbes in diesem Jahr. Das Preisgeld stiften die 62 SPD-Abgeordneten.

Der Preis ist nach der ehemaligen Senatorin der Jugendbehörde in Hamburg benannt. Paula Karpinski wurde 1946 von Max Brauer in den Senat berufen. Sie trat für eine selbstbewusste und selbstbestimmte Jugendarbeit ein und setzte Maßstäbe, die ihre Kraft und Wirkung bis heute entfalten.